Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) einfach erklärt

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) einfach erklärt

aktualisiert am: Juli 21, 2024

Autor: TOBIAS SCHMID | Trader / Anleger / Börsenexperte

aktualisiert am: Juli 21, 2024

Autor: TOBIAS SCHMID | Trader / Anleger / Börsenexperte

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist eine bedeutende Kennzahl in der Aktienanalyse. Es bietet eine einfache und effektive Methode, den inneren Wert eines Unternehmens zu bewerten. In diesem Artikel wirst Du erfahren, was das KBV ist, wie es berechnet wird und warum es für Deine Investmententscheidungen wichtig sein kann.

Was ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)?

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (kurz KBV) setzt den aktuellen Börsenkurs einer Aktie ins Verhältnis zum Buchwert des Unternehmens. Es gibt Anlegern Hinweise darauf, ob eine Aktie möglicherweise unter- oder überbewertet ist.

Definition des Buchwerts

Der Buchwert eines Unternehmens entspricht dem Wert der Eigenkapitalpositionen in der Unternehmensbilanz. Er wird berechnet, indem die gesamten Verbindlichkeiten des Unternehmens von dessen Gesamtvermögen abgezogen werden.

Die Formel des KBV

Das KBV wird wie folgt berechnet:

KBV = Aktienkurs / Buchwert pro Aktie

Hierbei wird der aktuelle Kurs einer Aktie durch den Buchwert je Aktie geteilt. Der Buchwert je Aktie ergibt sich aus dem gesamten Eigenkapital des Unternehmens, geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien.

Warum ist das KBV wichtig?

Bewertung von Unternehmenswerten

Das KBV hilft Anlegern dabei, den Marktwert eines Unternehmens im Vergleich zu dessen Buchwert zu bewerten. Ein KBV von unter 1 kann darauf hindeuten, dass die Aktie unterbewertet sein könnte, da der Marktwert des Unternehmens weniger als sein Buchwert ist. Umgekehrt kann ein KBV von über 1 signalisieren, dass die Anleger bereit sind, mehr als den Buchwert für eine Aktie zu zahlen.

Vorteile und Grenzen des KBV

Wie jede Kennzahl hat auch das KBV seine Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass es eine einfache und schnelle Bewertung ermöglicht. Es fällt zudem leichter, Vergleiche zwischen verschiedenen Unternehmen innerhalb derselben Branche durchzuführen. Allerdings hat das KBV auch Einschränkungen. Es berücksichtigt zum Beispiel keine zukünftigen Ertragsaussichten und kann in kapitalintensiven Branchen verfälscht werden.

Wichtige Anwendungstipps

Bei der Anwendung des KBV solltest Du stets den Kontext des Unternehmens und seiner Branche beachten. Vergleiche das KBV zudem immer mit anderen Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) zur umfassenden Bewertung.

Branchenabhängige Unterschiede

In einigen Branchen sind hohe KBVs normal und in anderen können niedrige KBVs gängig sein. Daher ist es wichtig, branchen- und unternehmensspezifische Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Historische Betrachtung

Analysiere das KBV eines Unternehmens im zeitlichen Verlauf, um Muster und Trends zu identifizieren. Dies kann Dir dabei helfen, fundiertere Anlageentscheidungen zu treffen.

Fazit: Das KBV als wertvolles Hilfsmittel

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist ein wertvolles Tool in Deinem Werkzeugkasten zur Aktienanalyse. Wenn Du Deine Investitionsentscheidungen auf einer soliden Basis treffen möchtest, ist es sinnvoll, das KBV in Kombination mit anderen Finanzkennzahlen zu nutzen. So erhältst Du ein umfassenderes Bild über die Bewertung und die Potenziale eines Unternehmens.

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